Die kleinen Balkonkraftwerke sind derzeit überall im Gespräch. Aber sind sie auch sinnvoll? In vielen Städten und Gemeinden wird die Anschaffung sogar bezuschusst. Die Minisolaranlagen sind mobil, leicht anzubringen und auch wieder abzubauen.

Es gibt jedoch einige Vorschriften der Bundesnetzagentur. Auch Mini-PV Anlagen müssen beim Netzbetreiber und im Markstammdatenregister angemeldet werden. Außerdem liegt die maximale Leistungsobergrenze bei lediglich 600 Watt, das entspricht zumeist zwei Solarpannels.

Wofür kann der Strom einer PV-Balkonanlage genutzt werden?

Der erzeugte Strom ist für den Eigenbedarf gedacht. Mit dem zu Sonnenscheinzeiten erzeugten Strom kann beispielsweise der Kühlschrank, eine Gefriertruhe, der W-Lan Router oder das Aquarium betrieben werden. Dann zählt der Stromzähler des Energieversorgers langsamer. Wird der Strom im Haushalt nicht sofort komplett verbraucht, weil zum Beispiel niemand zuhause ist und nur Kühlschrank und Router laufen, so wird der überschüssige Strom ins regionale Netz eingespeist, jedoch nicht vergütet.

Was ist in einer Balkon Solaranlage enthalten?

Die Balkonsolaranlagen sind als Pakete mit einem oder zwei Photovoltaik Modulen, einem Wechselrichter, Anschlussleitung und einem speziellen Stecker ausgestattet und zwischen 900 und 2000 Euro bei 600 Watt erhältlich. Ein Speichermodul ist normalerweise in den Paketen nicht enthalten und ist so kostspielig, dass es sich nicht rentiert.

Für wen lohnt sich eine Balkon-Solaranlage?

Eine Balkonanlage ohne Speicher lohnt sich am ehesten für Menschen, die tagsüber bei Sonnenschein zuhause sind und den erzeugten Strom sofort verbrauchen  können, weil beispielsweise Computer oder Fernseher laufen oder auch ein großes Aquarium beheizt und beleuchtet werden muss. Wahlweise kann man auch die Waschmaschine oder den Wasserkocher noch anschalten, jedoch reicht der erzeugte Strom hierfür nicht vollständig aus.

Unser Fazit: Wenn man tagsüber nicht zuhause ist und den selbst produzierten Strom nicht nutzen kann, rechnet sich die Anschaffung einer Balkonanlage nicht denn sie amortisiert sich über einen zu langen Zeitraum (ab 10 Jahren). Die regionalen Stromversorger freuen sich allerdings über den Strom, den sie aus den zahlreichen Minianlagen gratis ins Netz eingespeist bekommen.

Und selbst bei einem möglichen Stromausfall ist eine Balkonsolaranlage wenig hilfreich, denn sie funktioniert nur, wenn die Sonne dann auch scheint und gleichzeitig kleine Verbräuche wie Lichter bedient werden.

2 Comments

  1. Folgendes ist leider nicht ganz korrekt und irreführend.

    „Und selbst bei einem möglichen Stromausfall ist eine Balkonsolaranlage wenig hilfreich, denn sie funktioniert nur, wenn die Sonne dann auch scheint und gleichzeitig kleine Verbräuche wie Lichter bedient werden.“

    Ein „Balkonkraftwerk“ und jede andere Herkömliche PV Anlage bringt bei einem Stromausfall nichts, WEIL kein Netzstrom mehr vorhanden ist. Das hat nix mit der Sonne zu tun, sondern ohne Netzspannung mit dem sich der Wechselrichter Synchonisieren kann, läuft auch die normale PV Anlage nicht und liefert auch bei Sonne keinen Strom.

    1. Hallo Florian, Vielen Dank für den Hinweis!
      Wenn man die Anlage vom Stromkreis trennt und und einen speziellen Wechselrichter benutzt, kann man den Solarstrom nutzen, dies funktioniert auch bei Minianlagen auf dem Wohnmobil. Das Licht im Haus brennt dann aber nicht, da haben Sie Recht.
      Was die Schwarzstromfähigkeit normaler PV Anlagen betrifft, so leisten dies die Mehrzahl der Anlagen nicht. Wir vertreiben allerdings die Anlagen von qcells, sie sind tatsächlich „Schwarzstromfähig“ und produzieren auch im Falle eines Blackouts Strom.

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